dystopisches Kunstprojekt zero-energy "Slave City" (Atelier Van Lieshout)
Female Slave University 2006 (model); cardboard, wood, textile, foam, paint; 520 x 450 x 150 cm.
Montag, 2. März 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Was ist nachhaltiger Städtebau? Annäherung an die Post-Oil City - Rechercheplattform
Mit einer umfangreichen Präsentation von Plänen, Zeichnungen, Skulpturen, Modellen
AntwortenLöschenund Installationen aus den Jahren 2005 – 2008 stellt das Museum Folkwang vom 25. April
bis 6. Juli 2008 das neueste Projekt des niederländischen Künstlerkollektivs Atelier van
Lieshout (AVL) zur Diskussion. Die Stadt der Sklaven (Slave City) ist eine Utopie; ein
Stadtprojekt von AVL, das in konsequentester Form auf Rationalität, Effizienz und Profit
ausgerichtet ist. Als Ausgangspunkt des 2005 ins Leben gerufenen Projektes operiert Joep
van Lieshout – der Kopf des Ateliers – mit gegenwärtigen ethischen und ästhetischen
Werten, Vorstellungen über Ernährung, Klimaschutz, Organisation, Management und
Markt, die neu kombiniert und interpretiert werden. Slave City zielt auf die totale
Selbstversorgung, die sich als Pervertierung einer hochmodernen Leistungsgesellschaft
darstellt.
Die Ausstellung setzt die Kooperation zwischen Museum Folkwang und RWE AG im
Bereich zeitgenössischer Kunst fort.
Das Modell: Auf einer Fläche von ca. 60 Quadratkilometern mit einer Stadtbevölkerung
von 200.000 Personen soll nach einem Investment von knapp 2 Milliarden Euro jährlich
mehr als das Dreifache des Startkapitals erwirtschaftet werden. Die Stadt der Sklaven ist
eine Stadt, der nur die Energie zur Verfügung steht, die sie selbst produziert. Sie kommt
ohne importierte Kraftstoffe und Elektrizität aus. Der Energiebedarf der Stadt wird mit der
Nutzung von Biogas-, Solar – und Windenergie gedeckt.
Die Stadt der Sklaven ist eine „grüne Stadt“, in der keine Ressourcen verbraucht werden.
Alles wird mit modernsten Technologien wiederverwertet, auch ihre Einwohner. Die
„Teilnehmer“ des Projektes – wie die Einwohner genannt werden – arbeiten täglich sieben
Stunden im Dienstleistungsbereich (Fernkommunikation, Call-Shops, Programmierung,
etc.), sieben Stunden auf den Feldern, Werkstätten oder in der Überwachung. Neben
sieben Stunden Schlaf stehen drei Stunden Freizeit zur Verfügung. Die „Teilnehmer“
werden mit dem Ziel der Profitmaximierung ausgebeutet, ein strenges
Überwachungssystem sorgt dafür, dass jede Regelverletzung drakonisch bestraft wird.
Die Modelle der Stadt der Sklaven zeigen eine perfekt durchgestaltete und kreative Stadt,
mit umfassender Infrastruktur, Dienstleistungsgebäuden, Universitäten, Gesundheits- und Einkaufszentren, Dörfern, Bordellen und Museen. Bei einem jährlichen Profit von 7.8 Milliarden EURO ist ein Kunstbudget von 78 Millionen EURO vorgesehen.
Quelle:
http://www.museum-folkwang.de/fileadmin/_BE_Gruppe_Folkwang/Dokumente/PM_AteliervanLieshout_Online.pdf